Es ist Herbst – da denken viele an kuschelige Decken, schöne Bücher und Filme, bunte Blätter und warme Pullis. Für andere ist der Herbst nur der Einstieg in die lange, kalte und dunkle Jahreszeit, die man bis zum Frühling ertragen muss – monatelang.
Egal ob man den Herbst liebt oder hasst, die längeren Nächte und kühlen Temperaturen beeinflussen das Gemüt. Aber wir können unsere seelische Gesundheit unterstützen und die schönen Seiten des Herbstes genießen!
Mach es Dir gemütlich
In den letzten zehn Jahren hat sich Dänemark zum Experten für Gemütlichkeit gemausert, als Meister des „hyggeligen“ Lebensstils. Hygge steht für eine Form von Gemütlichkeit und Komfort, die zu Wohlbefinden und Zufriedenheit beiträgt.
Dänemark ist ein Land mit langen, dunklen Wintern (wo die Sonne oft erst um 9 Uhr aufgeht und sich schon um 16 Uhr wieder verabschiedet) und so haben die Dänen gelernt, die bequemen Seiten des Lebens zu genießen, um mit dem trüben Herbst und Winter fertig zu werden. Unter anderem deswegen gelten die Dänen seit Langem als eine der glücklichsten Nationen der Welt. Was außerhalb unseres Hauses geschieht liegt meist nicht in unserer Kontrolle, aber wir können unser Heim in eine Wohlfühloase verwandeln – mit weitreichender Wirkung.
Was hat Gemütlichkeit mit seelischer Gesundheit zu tun?
Kerzenschein sorgt für Atmosphäre, aber wie stark beeinflusst Gemütlichkeit die Psyche?
Sehr stark, wie sich herausgestellt hat.
Bei „Hygge” geht es um mehr als den Kuschelfaktor – es geht darum, die Dinge zu tun, die uns helfen, zu entspannen und glücklicher zu sein. Das hat natürlich Auswirkungen darauf, wie wir uns psychisch und physisch fühlen. Hier sind nur einige Vorteile:
Weniger Stress, Ängste und Depressionen
Gesteigertes Selbstwertgefühl
Mehr Optimismus und Dankbarkeit
Mehr Ruhe und Frieden an den Orten, an denen Du am meisten Zeit verbringst
Bessere Beziehungen
Besserer Schlaf
Bessere Selbstfürsorge
Lass Dich von den fallenden Blättern inspirieren, es Dir gemütlich zu machen. Hier sind einige Aktivitäten, die Deinen Gemütszustand unterstützen und den Herbst zu einer Jahreszeit voller Freude und Wärme machen.
1. Deko
Wenn es zu kühl ist, um nach draußen zu gehen und die Landschaft zu genießen, bring die Landschaft nach drinnen. Verschönere Dein Zuhause mit Pflanzen, Holzelementen, neutralen Farben – alles, was Dich daran erinnert, wie schön der Herbst sein kann.
2. Dämpfe das Licht
Hol Kerzen und Windlichter raus und mach das Licht aus. (Und falls Du einen Kamin hast, mach ihn unbedingt an!) Flackernder Kerzenschein verleiht jedem Raum ein stimmungsvolles Ambiente – eine schöne Abwechslung zu den grellen Lichtern, die wir normalerweise tagsüber nutzen. Eine konsequente Retrobeleuchtung mit Kerzen in jedem Zimmer ist wahrscheinlich nicht machbar (und auch nicht unbedingt ratsam), aber warum nicht ein Zimmer in ein kuscheliges Refugium verwandeln, frei von hellem Licht und Elektronik? Es muss nichts Ausgefallenes sein, solange Du Dich dort geborgen fühlst und Dich entspannen kannst.
3. Umgib Dich mit weichen Stoffen
Decken, Pullover, Mützen – es ist kein Zufall, dass die Dinge, mit denen wir uns wärmen, oft weich und flauschig sind. Weiche Stoffe wirken beruhigend und machen selbst den kältesten Wind erträglich. Der Herbst ist ideal, um auch drinnen weiche Stoffe zu nutzen, z. B. Kissen, Teppiche, Decken oder Polster. Wenn Du Dich an einem kalten Abend in eine weiche Decke kuschelst, fühlst Du Dich geborgen und entspannt.
4. Verwöhne Dich mit angenehmen Düften und Aromen
Ja, alles dreht sich um die sinnliche Erfahrung – denn alle Sinne spielen eine Rolle, um mehr Ruhe und Gemütlichkeit in Dein Leben zu bringen. Essen ist doppelt wichtig, weil es den Geschmacks- und den Geruchssinn anspricht. Es gibt nichts Schöneres, als nach einem langen Tag (oder auch nach dem Müll rausbringen) ins Haus zu kommen und den Geruch von selbst gebackenem Brot oder einem Eintopf auf dem Herd zu riechen. Selbst die einfachsten Mahlzeiten können Dein Zuhause einladender machen, besonders wenn sie mit guten Erinnerungen verbunden sind.
5. Umgib Dich mit Freunden und Familie
Ein aktives Sozialleben ist wichtig für die psychische Gesundheit, egal zu welcher Jahreszeit. Da wir mehr Zeit drinnen verbringen, sind die Herbstabende wie geschaffen für Spiele- oder Filmabende, gemeinsame Abendessen und andere Aktivitäten mit Freunden und Familie.
6. Geh nach draußen, wann immer möglich
Gemütlich ist es natürlich vor allem im Haus – aber trau Dich trotzdem nach draußen. Zeit an der frischen Luft ist eines der besten Rezepte für Deine psychischen Gesundheit. Auch wenn Du die Kälte hasst – der Herbst hat viele Aktivitäten zu bieten: Wanderungen, Spaziergänge durch die bunten Herbstwälder, Radtouren oder Drachensteigen sind nur die Spitze des Eisbergs. Also rein in den Lieblingspulli und die bequemen Schuhe und raus an die frische Luft – so oft es geht!
7. Mach es Dir einfach
Nach dem Trubel im Frühling und Sommer bietet Dir der Herbst die Chance, langsamer zu machen und die kleinen Dinge im Leben zu genießen. Anfangs macht es vielleicht etwas Mühe, den Speiseplan und die Familienaktivitäten zu vereinfachen – aber spätestens, wenn das Abendessen vorbei ist und Du den ganzen Abend zum Entspannen hast, wirst Du Dich freuen.
8. Mach den Bildschirm aus
Schalte ab und zu den Fernseher ab, leg das Handy weg und klapp den Laptop zu – Du weißt, es wird Dir guttun. Und Du wirst überrascht sein, wie viel Zeit auf einmal für anderes übrig ist – meditieren, lesen, Freunde treffen oder etwas mit den Händen erschaffen. Zumindest verschaffst Du Dir so eine Pause von den Nachrichten und das können wir zwischendurch alle brauchen.
Wenn alles nichts nützt – ab auf die Couch
Wir können viel tun, um unsere Laune in den dunkleren Monaten zu verbessern, und vieles davon ist ganz einfach. Ein hyggeliger Lebensstil ist nicht nur im Herbst und Winter sinnvoll – aber wenn es draußen regnet und stürmt, ist es besonders schön, sich mit einer warmen Decke und einer Tasse heißem Kakao einzumummeln. Denke in diesem Herbst immer an Gemütlichkeit, wenn Du Dir etwas Gutes tun willst.